Dienstag, 2. Februar 2010

Hong Kong

Der Flug nach Hong Kong am Freitagabend (29.1.) verlief ruhig und wir konnten auch pünktlich landen. Soweit die Fakten. Aber: Eigentlich haben wir erwartet, dass der Flieger bis auf den letzten Platz gefüllt wäre. Dies war bis am Vorabend sogar so, ja er war gemäss Aussagen der Flugbegleiterin sogar überbucht. Nach meinem gwundrigen Nachfragen bei der Flugbegleiterin wurde vieles klarer. Nun hat es am Freitag in Genf so stark geschneit und das Wetter war derart schlecht, dass die Zubringer aus Genf nicht abfliegen konnten. So erreichten 60 Passagiere den Flieger nicht. Was also des einen Leid ist des anderen Freud. Gaby und ich konnten uns bequem ausbreiten und hatten beide 2 Sitze zur Verfügung. Das ist doch ein ganz anderes Fliegen! Aber auch in Zürich war nicht gerade Superwetter; wir konnten ebenfalls mit einer stündigen Verspätung abfliegen. Der Grund lag darin, dass vorher die Flügel unseres Vogels enteist werden mussten. Ich möchte nicht wissen, welche Chemie dazu verwendet wurde. Dass wir trotzdem nach genau 9‘289 Kilometer und knapp 11 Stunden pünktlich in Hong Kong landen konnten, lag gemäss unseres Kapitäns daran, dass wir nicht die normale Flugstrecke über Russland, sondern den Weg untendurch (über Rumänien, Schwarzes und Kaspisches Meer, Iran, Afghanistan, Pakistan, Indien und schlussendlich China) wählten. Müde in Hong Kong gelandet, erwarteten uns angenehme 24 Grad. Der Weg ins Hotel verlief ohne grössere Probleme, zumindest für uns. Denn es gab in der Schnellbahn vom Flughafen nach Kowloon (Hotelviertel von Hong Kong) ein kleines Intermezzo, ausgelöst durch meine Wenigkeit. Als nämlich eine junge Chinesin die Bahn vor uns verliess, ging ich ihr unberuhigt nach und stoppte sie. Ich wollte ihr schon den Koffer „entreissen“, da sah sie mich böse an und meinte „thats mine“. Erst jetzt habe ich gemerkt, dass sie den gleichen Koffer wie wir besass und ich ihn verwechselt habe. Ihr könnt euch vorstellen, wie ich mich blamiert habe. In dieser Situation habe ich die ganze Bahn, oder zumindest den ganzen Wagen unterhalten.

Kaum im Hotel angekommen, haben wir bereits für den nächsten Morgen eine Stadtrundfahrt gebucht. Nun gibt es in der 7 Millionenmetropole viel mehr zu sehen, als dass die etwas über vierstündige Rundfahrt ausgereicht hätte, alle Sehenswürdigkeiten zu sehen. So konzentrierten wir uns auf einige Sehenswürdigkeiten. Als erstes fuhren wir auf den Victoria Peak. Von diesem knapp 552m hohen Hügel hatte man ein wunderbares Panorama auf die ganze Stadt. Zum Glück waren wir auch rechtzeitig oben, denn diesen Hügel kannten auch noch tausende andere Touris. Danach ging‘s weiter nach Aberdeen zum Fischerhafen im südchinesischen Meer. Wir konnten dort mit einer Sampan eine rund 30 minütige Hafenrundfahrt machen. Schliesslich fuhren wir noch an die schönen Strände von Hong Kong (die haben sie nämlich auch) und zum Stanley Market.

Die beiden restlichen Tage verbrachten wir damit, Hong Kong auf eigene Faust zu entdecken. Wir fuhren einmal mit der Metro, dann mit der Fähre und ein andermal durch den dichtgedrängten Strassenverkehr mit einem öffentlichen Bus. Wir besuchten eine Tempelanlage, die längste Rolltreppenanlage der Welt, viele verschiedene Märkte und und und … Als es Nacht wurde haben wir uns mit den vielen farbig leuchtenden Gebäuden und Strassen wie in Las Vegas gefühlt. Die Stadt erschien uns auch sehr sauber und gemessen an den herumfahrenden Autos wohlhabend. Den englischen Einschlag hat Hong Kong noch nicht verloren. Noch immer stehen die Einheimischen, wenn sie zu zweit sind, vor Bushaltestellen Schlange, es herrscht Linksverkehr und die Pferderennen und damit auch die Wetten sind ein beliebtes Steckenpferd. Auch in englischer Sprache kann man sich gut verständigen. In Hong Kong sind wohl alle Grosskonzerne ansässig. Die Skyline besteht nur aus diesen Geschäftshäusern resp. -hochhäusern. Vielleicht deshalb empfanden wir Hong Kong als nicht gerade billigen Stopover. Wenn man sich nicht gerade im Subway, KFC oder Mc Donald verpflegte, fand man sich rasch auf einem höheren Preisniveau als wir uns dies von der Schweiz gewöhnt ist. Es hat sich aber trotzdem gelohnt und diese pulsierende Stadt hat uns fasziniert und in den Bann gezogen.





1 Kommentar:

  1. Schön zu sehen, dass Ihr nun unterwegs seid und dem argen CH-Wetter entfliehen konntet. Wisst Ihr schon wann ihr nach Northland kommt?
    Viel Spass noch

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